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Sandro Spinsanti
DIE MEDIZINISCHE ANTHROPOLOGIE VIKTOR VON WEIZ-SÄCKER: ETHISCHE FOLGEN
in Viktor von Weizsäcker zum 100. Geburtstag
Springer-Verlag, Heidelberg 1987
pp. 210-220
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Es ist äußerst schwierig, den Einfluß von Viktor von Weizsäcker auf die italienische Kultur abzuschätzen. Man kann sicher nicht behaupten, daß sein schöpferisches Denken eine ernsthafte Resonanz in Italien gefunden hat. Bisher sind keine Übersetzungen seines Werkes, auch nicht teilweise, zu erhalten. Dem breiten Publikum unbekannt, nur den wenigen verfügbar, die sie in ihrer Originalfassung lesen können, scheint seine „Anthropologische Medizin“ nur einen Wert für Handbücher zu haben. Trotz dieser ersten enttäuschenden Feststellungen sollten wir uns nicht entmutigen lassen. Obwohl sich das Denken V. von Weizsäcker bis jetzt nicht in der Öffentlichkeit verbreitet hat, wissen wir, daß es eine tiefgehende Wirkung gehabt hat. 1 Das Denken V. von Weizsäcker gleicht einem unterirdischen Fluß, der eiane üppige Vegetation hervorruft, ohne sich selbst zu zeigen.
Diese diskrete Art des Auftretens harmoniert mit der Rolle des Outsiders, die für das ganze Leben von Weizsäcker bezeichnend gewesen ist. 2 Aber die unbequemen Fragen, die er stellte, haben auch außerhalb begrenzter Fachgebiete ein Echo gefunden und auch zu Reflektionen in Bereichen geführt, die weit von dem Themagebiet entfernt lagen, mit dem sich V. von Weizsäcker beschäftigt hatte. Einer dieser Bereiche ist nach unserer Ansicht die Ethik. Können sein Denken, seine Anthropologie, die aus der Praxis der Medizin und aus einer tiefen Reflektion derselben geboren sind, eine Bedeutung für die medizinische Ethik haben? Mit dieser Frage sind die Gedanken V. von Weizsäcker in Italien eingeführt worden. 3
Programm: „Humanisierung der Medizin“
In der kulturellen Szene unserer Zeit erscheint die medizinische Ethik wie ein altes Pferd, auf das keiner mehr bereit ist zu setzen, und das nun
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plötzlich überrascht mit einem Aufschwung, der es auf den ersten Platz bringt. Besonders in den USA haben die ethischen Probleme der Biologie und der Medizin ― zusammengefaßt unter dem Begriff „bioethics“ ― die Stellung eingenommen, die vor einigen Jahren von Bürgerrechten, Feminismus, Pazifismus und gegenkulturellen Bewegungen besetzt war. Der Bewegung „Human Values in Medicine“, unterstützt durch eine enorme finanzielle Hilfe von der „National Endowment for the Humanities“, ist es gelungen, die Tendenz in der Medizin, die sich immer weiter entfernte von den Fragen nach Sinn und Werten, umzuwenden. Wir wissen, daß sich tatsächlich innerhalb weniger Jahre Kurse von „Humanities“ oder „Bioethics“ in fast allen Schulen der Medizin entwickelt haben. Heute bestätigt Edmund Pellegrino, Direktor des Kennedy Institute for Bioethics in Washington, daß in 116 von 125 amerikanischen Fakultäten der Medizin Kurse über medizinische Ethik stattfinden. 4 Gleichzeitig nahmen die Ethics Committees (ethische Beratung) in Krankenhäusern und Gesundheitsinstitutionen zu. Europa beginnt jetzt der Spur Amerikas zu folgen. Von den zahlreichen Initiativen, die verdient haben, genannt zu werden, möchte ich wenigstens eine nennen, die ein größeres Gewicht in der Öffentlichkeit hat: seit einigen Jahren arbeitet der Europarat an dem Manual über „Die Medizin und die Menschenrechte“, bestimmt für Ärzte und Medizinstudenten, um sie auszubilden in der Kenntnis und Lösung medizinisch-rechtlicher und moralischer Probleme, die auf dem Gebiet der Biologie und Medizin entstehen. Immer mehr greift man auf die medizinische Ethik zurück, um die Entseelung der medizinischen Praxis zu begrenzen und das „Menschliche“ in der Medizin zu schützen.
Als Dozent für medizinische Ethik kann ich mich nur freuen über das Ausmaß des Interesses, das dieser Disziplin entgegengebracht wird, die ich pflege. Aber mein Enthusiasmus geht einher mit einer gewissen Zurückhaltung. Ich habe den Eindruck, daß der jetzige Rückgriff auf die medizinische Ethik sich wie ein Schiff in flachem Wasser bewegt, in der Gefahr, jeden Moment zu stranden. Auch wenn die medizinische Ethik in einer sehr rigorosen und einwandfreien Weise, von formalen Gesichtspunkten her, konzipiert ist ― wie z.B. im Gebrauch der Logik, um den Arzt im Prozeß des „decision making“ zu helfen 5 ―, so ist ihr Beitrag zur Humanisierung der Medizin nur oberflächlich. Sie erreicht nicht die Wurzel der Probleme, die Ursache, warum sich die Medizin gegen den Mensch wendet. Daher habe ich das Bedürfnis mich an von Weizsäcker zu wenden, den Meister der Kunst, unbequeme Fragen zu stellen, in dem Sinne, daß er fähig ist, Schemata innerhalb einer Disziplin zu verwischen, um so Fronten zwischen den Disziplinen zu öffnen. Wie würde die medizinische Ethik heute für von Weizsäcker aussehen?
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Zuerst eine Bemerkung: Viktor von Weizsäcker ― Physiologe, Arzt, Psychoanalytiker, Philosoph, Theologe ― obwohl vielen Interessen gegenüber offen, schenkte er der medizinischen Ethik nur am Rande Aufmerksamkeit. Er weiß selbstverständlich, daß der ärztliche Beruf sich immer bemüht hat, zusammen mit der Förderung der Diagnostik und Therapie auch das medizinische Verhalten durch Normen zu regeln. Wir meinen insbesondere den gewöhnlichen Rückgriff auf die medizinische Ethik in Gestalt des „hippokratischen Ethos“. In dem sie sich auf diese Tradition beziehen, in der der hippokratische Eid den Wert einer „magna Charta“ hat, bestätigen die Ärzte, wie sehr ihr Beruf von Idealismus besetzt ist. Die Einstellung von Weizsäckers dieser medizinischen Ethik gegenüber ist eher nüchtern. Er spricht davon im Zusammenhang mit dem Vertrauensproblem der Arzt-Patient-Beziehung. 6 Die Beziehung ist meistens von Anfang an entstellt. In einer Beziehung, die wie immer zwischen Menschen paritätisch sein sollte, wird durch die Behandlung das Bedürfnis nach Ungleichheit erzeugt: dem Arzt steht die ganze Macht und Autorität zu, während vom Patienten nur Vertrauen verlangt wird. Sobald diese Beziehung auseinanderbricht ― in dem Sinne, daß z. B. der Kranke beginnt, sein Vertrauen zu entziehen ―, nehmen die Ärzte eine Verteidigungshaltung ein, die darauf basiert, sich hinter der Wissenschaft, einer unpersönlichen Größe, zu verstecken. 7 Ein zweites Element dieser Strategie ist die Berufung auf die medizinische Ethik: dadurch schützt sich der medizinische Stand vor einer Opposition und gibt so der medizinischen Ethik einen Charakter des professionellen Selbstschutzes. Somit hat die medizinische Ethik, nach von Weizsäcker einen „prophylaktischen Charakter“. 8
Dieselbe medizinische Ethik hat noch eine andere Schutzfunktion für die Ärzte: nicht nur in den Beziehungen sozialer oder kollektiver Art, sondern auch in den privaten Beziehungen innerhalb der Sprechstunden ― oder Krankenzimmersituationen. Auch in diesem Fall will der Arzt, der sich als Hippokrates’ Schüler versteht, einem möglichen oder wirklichen Defizit an Vertrauen abhelfen. Er festigt eine Ordnung, ein „korrektes“ Verhalten und richtet sich danach. Das Bedenkliche dieser Auffassung der ärztlichen Ethik, bemerkt von Weizsäcker, liegt darin, daß der Eindruck entsteht, daß bei Einhaltung dieser Regeln des ärztlichen Berufes ― d.h. der Arzt diskret ist, kein Liebesverhältnis mit den Patienten anknüpft, keine „Euthanasie“ und keine Menschenexperimente macht, kurzum „anständig“ bleibt ― alles in Ordnung sei. Diese Auffassung der medizinischen Ethik übt eine beruhigende Wirkung aus und hindert uns, eine verborgene Verfehlung zu sehen, die da von beiden, Arzt und Krankem ausgehend, nicht notwendigerweise in einer codifizierten ärztlichen Ethik auftauchen muß. Der Arzt wie der Patient bleiben in verhängnisvoller
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Weise Gefangene der zeitgenössischen Auffassung von Medizin und Therapie, die wirkungslos geworden ist und ersetzt werden muß. 9
Die Zurückhaltung Viktor von Weizsäckers der medizinischen Ethik gegenüber hängt von verschiedenen Überlegungen ab: sie hat einen ideologischen Charakter (d. h. sie versteckt und rechtfertigt die Machtverhältnisse, wie sie innerhalb der Medizin und des Berufes herrschen); sie war, historisch gesehen, unwirksam in der Verhütung schwerwiegender Mißbräuche, wie sie im Nationalsozialismus stattgefunden haben 10; sie führt die Auseinandersetzung über die Humanisierung der Medizin auf einer zu oberflächlichen Ebene, ohne die Wurzeln der Übel der Medizin zu erfassen. Mit anderen Worten: V. von Weizsäcker nimmt Abstand von einem Humanisierungsprojekt, das nicht von einer erkenntnistheoretischen Kritik der Medizin ausgeht. Es genügt eben nicht, der Medizin die Moral hinzuzufügen, solange die Medizin weiterhin in ihrer festgefahrenen naturwissenschaftlichen Grundauffassung verbleibt und in ihrer Theorie und Praxis das spezifisch Menschliche ausschließt. Man kann leicht das Urteil von Weizsäckers über die Projekte der Humanisierung, die von der Moral ausgehen, teilen. Meistens bezieht man sich dabei nicht auf die philosophische Disziplin, die das menschliche Verhalten vom Standpunkt der Werte aus betrachtet, sondern die sog. medizinische Ethik reduziert sich praktisch auf eine moralische Vorhaltung („Gardinenpredigt“) gegenüber Ärzten und Pflegepersonal. Sie werden an die humanistischen und philanthropischen Ideale erinnert, die traditionsgemäß dem therapeutischen Beruf innewohnen, indem man sie anklagt sich in mehr oder minder auffälliger Weise davon zu entfernen. Das Resultat solcher Moralisierungskampagnen ist meistens gleich Null, wenn nicht sogar kontraproduktiv: diejenigen die sich angeklagt fühlen, verschließen sich in einer persönlichen oder standesmäßigen Verteidigung, oder sie beantworten die Kritik, die sie als feindliche Aggression empfinden, mit gleicher Feindseligkeit. Auf der Basis eines solchen gegenseitigen Mißverständnisses kann man kein Rehumanisierungsprojekt aufbauen. Man schafft vielmehr einen Graben der Indifferenz, der immer breiter wird, gerade auf einem Gebiet, wo Vertrauen alles ist.
Wohin würde uns hingegen das von Viktor von Weizsäcker gewünschte Rehumanisierungsprojekt führen? Sein Weg geht über die Anthropologie. Was auf den ersten Blick wie ein Umweg erscheinen mag, enthüllt sich bei näherer Betrachtungsweise als der direkte Weg ins Herz der Ethik. Um sein Projekt wiederzugeben, müssen wir auf zwei von ihm bevorzugte Formeln zurückgreifen: „die Psychologie in die Medizin zu bringen“ und „das Subjekt in die Medizin einzuführen“. Diese beiden Formeln treffen sich im Gesamtprogramm der „anthropologischen Medizin“.
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Die Psychologie, oder das Subjekt in der Medizin
Die Psychologie, die von Weizsäcker interessierte, war sicher nicht die eines Fechners oder der „Strukturalismus“ von Wundt, jene Psychologie, die die Methoden der experimentellen Wissenschaften benutzte, um den Geist zu verstehen. Gegen die hatte von Weizsäcker den gleichen Vorbehalt, der ihn in kritische Position gegenüber der Medizin als Naturwissenschaft brachte. Die Psychologie, die das Interesse des Heidelberger Neurologen weckte, war die Psychoanalyse. Nur dadurch war es ihm erlaubt, dem Subjekt gerecht zu werden, und die „Persönlichkeit“ als Variable in die Klinik einzuführen. Gemäß einer seiner ausdrücklichen Erklärungen: „Das Unternehmen, die Psychologie in die Medizin einzuführen, besteht nicht nur darin, daß man die kleinere Gruppe der seelischen Erkrankungen, etwa Hysterie, Zwangsneurosen oder Psychosen als seelische studieren muß. Dies ist immer getan worden. Es handelt sich vielmehr um die Frage, ob jede Krankheit, die der Haut, der Lunge, des Herzens, der Leber und der Niere auch von seelischer Natur ist. Gesetzt dies sei nun der Fall, dann hat die bisher nur naturwissenschaftliche Betrachtung einen Fehler enthalten, einen Fehler, der natürlich auch bestimmte Konsequenzen haben mußte. Wenn nämlich Entstehung und Verlauf der Krankheiten auch seelischer Art sind, dann kann auch bald die Vermutung folgen, der seelische Vorgang sei nicht nur nebenbei vorhanden, sondern er müsse der eigentliche, der führende, der entscheidende sein und der körperliche sei nur ein sekundäres Produkt des seelischen. Wenn aber dies der Fall wäre, dann folgt daraus geradezu eine Revolution unseres Bildes von der Natur des Menschen und seiner Krankheit; denn nun herrschen hier die Gesetze der Psychologie ― wenn es hier überhaupt Gesetze gibt.“ 11
Diese und ähnliche Bestätigungen haben von Weizsäcker in den Ruf eines Repräsentanten der psychosomatischen Medizin gebracht. Die akademische Welt hat seinen Beitrag zur inneren Medizin darin sehen wollen, daß er den Einfluß der Psyche auf die Krankheit offengelegt habe. Viktor von Weizsäcker war mit dieser Formulierung nicht einverstanden. 12 Die psychosomatische Medizin war noch keine Überwindung der von Descartes in die Medizin gebrachten Dichotomie: V. von Weizsäcker nannte sie „die Medizin vor der Krise“. Seine anthropologische Medizin verfolgte ein viel radikaleres Programm. Mit dem Programm der Einführung der Psychologie in die innere Medizin wollte er eine allgemeine Pathologie begründen, die nicht mehr auf der Trennung der Krankheiten in psychosomatische und organische beruht, sondern auf ihrer Vereinigung. Er schlug vor, den Dualismus Descartes zu verlassen und mit der Hypothese der Einheit Körper ― Psyche zu arbeiten. Dadurch betrachten wir jede Krankheit
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als ein Produkt des ganzen Menschen: Körper, Psyche, Geist, Geschichte, Gesellschaft.
Die Formel „die Psychologie in die Medizin zu bringen“ muß ergänzt werden durch die andere ebenso wichtige: „das Subjekt in die Medizin einzuführen“, um global die Bedeutung seines Werkes auszudrücken. Auch in dieser Formel ist ein Protest gegenüber dem typischen Zugang der Naturwissenschaften zum Studium des Menschen als lebendiges Wesen enthalten. Schon als Student hatte von Weizsäcker Zweifel philosophischer Natur am Mechanizismus und Materialismus. Später half ihm die brutale Erfahrung des Krieges, und vor allem die Krise der Werte die ihm folgte, sich der Grenzen bewußt zu werden, die dem Ideal der wissenschaftlichen Objektivität auf medizinischem Gebiet innewohnt. Diese Objektivität wurde durch die Abschaffung des Subjektes realisiert. Die Medizin als Naturwissenschaft mit ihrem ganzen technischen und theoretischen Apparat ist in Frage gestellt, wenn klar wird, daß ihre allgemeinen Voraussetzungen über das Wesen des kranken Menschen, wenn nicht falsch, so doch insuffizient sind. 13 Mit dem Anspruch, das Subjekt in das Feld der biologischen Wissenschaften einzuführen, will er den Zauber der Objektivität brechen und jene Komponenten der Krankheit als Sache des lebendigen Wesens wiederfinden, die sich dem Mikroskop entziehen. In der Klinik folgte von Weizsäcker dem Programm von Ludolf von Krehl: „Krankheiten als solche gibt es nicht, wir kennen nur kranke Menschen ... Damit ist schon gesagt, daß für uns nicht der Mensch als solcher (auch den gibt es nicht), sondern der einzelne kranke Mensch, die einzelne Persönlichkeit, in Betracht kommt.“ 14 Er betrachtete sich als sein Schüler und nahm sich als Lebensaufgabe die Verbindung der Treue zu L. von Krehl und zu Freud vor. Er hatte eine schöpferische Treue. Durch seine anthropologische Medizin öffnete er dem Verständnis der Krankheit ein Feld, das die Medizin als Naturwissenschaft ausgeschlossen hatte. Um das in einer Synthese zusammenzufassen: „Die Krankheit des Menschen ist nicht wie eine reparaturbedürftige Maschine, sondern als Möglichkeit zur Selbstverwirklichung aufzufassen.“ 15
Diese Formulierung gliedert sich in zwei Teile: Das Sein und das Sein können/Sein müssen, d.h. die Anthropologie und die Ethik. Einerseits also ist der Kranke seine Krankheit. Das ist eine Behauptung, die von Weizsäcker sehr am Herzen lag und in seinen Schriften oft vorkommt. Sie setzt ein anthropologisches Menschenbild voraus, in dem der Mensch als Ganzheit betrachtet wird. Um diese Totalität wiederzugewinnen, muß man gegen den Strom der zeitgenössischen Medizin schwimmen, die den Weg der Fragmentierung und Spezialisierung genommen hat. Der Therapeut hat die Tatsache aus den Augen verloren, daß hinter dem einzelnen kranken Organ die Totalität des Subjektes steht.
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Eine brillante literarische Erfindung in dem Roman „Mitternachtskinder“ von Rushdie kann uns helfen, die Situation der Medizin von heute zu illustrieren. In der Geschichte, die sich in Indien abspielt, wird ein junger Arzt zu der Tochter eines reichen Landbesitzers gerufen. Die junge Frau klagt über Bauchschmerzen. Gemäß den einheimischen Sitten, kann der Arzt sie nur über ein Hilfsmittel untersuchen: ein großes Tuch mit einem Loch verdeckt den Körper bis auf den kranken Teil. Nachdem die Bauchschmerzen verschwunden sind, beklagt sie sich nach einigen Tagen über Schmerzen im rechten Knie, danach am linken Knöchel, darauf an der Schulter ... usw. Das Lochtuch, von den Dienstmädchen bewegt, läßt einen Ausschnitt des Körpers nach dem anderen sehen. Erst nach 3 Jahren endlich, erlaubt eine schicksalhafte Störung der Augen des Mädchens dem Lochtuch ihr Gesicht einzurahmen. Beim gegenseitigen Anblick tauschen Arzt und Patientin ein Lächeln von gegenseitigem Verständnis und Liebe aus. Die Folge der Krankheiten entpuppt sich so als besonders schlaue Strategie des Mädchens. Die einzelnen Teile des Körpers gehörten einem begehrenden Subjekt, das sich als solches zu erkennen gab und fähig war, entsprechendes Begehren auszulösen.
Die anthropologische Medizin von Weizsäckers hat mit der Einführung des Subjektes eine doppelte Wirkung: sie gewinnt die Ganzheit wieder und weist auf die Präsenz eines begehrenden Subjektes hinter jeder Krankheit hin. Das Subjekt strukturiert seine Krankheit, macht daraus ein Element seiner Biographie, sagt mit der Sprache des Körpers etwas zu sich selbst und zu seiner Umgebung. Nur wenn man sich das vergegenwärtigt, was die Krankheit ist (Anthropologie) ― nämlich Tatsächliches und Bedeutung kann man die Krankheit dem möglichen Sein des Kranken öffnen (Ethik); mit den Worten von Weizsäckers, die Krankheit eröffnet dem Kranken „die Möglichkeit, er selbst zu werden“.
Eine Ethik der Verantwortlichkeit in der Medizin
Man kann die Besonderheit des anthropologischen und ethischen Vorschlages von Weizsäckers nur sehen, wenn man sein Modell mit dem heute in der Medizin herrschenden vergleicht. Letzteres basiert auf der unausgesprochenen Voraussetzung, daß nur der Spezialist, d.h. der Arzt, die Krankheit erklären kann, während der Kranke im Dunkeln über das bleibt, was in ihm vorgeht. Außerdem hat er weder einen Bezug zur eigenen Krankheit noch zur eigenen Gesundheit. Wenn er krank wird, so darum, weil er „Opfer“ einer Willkür der Natur geworden ist, eines Virus, eines pathologischen Keimes oder eines falschen genetischen Programmes. Unter diesem Aspekt ist auch die Genesung etwas, was von außen auf die
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Person des Kranken einwirkt. Dfese wird dem Arzt zugeschrieben, der eine richtige Diagnose gestellt hat, oder ein geeignetes Antibiotikum verschrieben hat, oder dem Chirurgen, der eine notwendige Operation durchgeführt hat. Der einzige Beitrag des Kranken ist, sich an die Verordnungen des Arztes zu halten und das Handeln des Arztes nicht zu behindern. Das Handeln des Arztes zielt ausschließlich auf die Beseitigung der Störung. Wenn das erreicht ist, wird das Individuum gesund. Die Krankheit? „Ein unnötiger Zwischenfall“. In dieser Auffassung hat alles eine innere Kohärenz: „Die Medizin wird dabei zu einer Wissenschaft von den Fehlern, die Klinik zu einer Reparaturwerkstatt, die Technik zur Störungsbeseitigung.“ 16
Die wahre ethische Frage der ganzen Medizin kommt zum Vorschein, wenn wir die Beziehung zwischen Arzt und Patient, die die Struktur der wissenschaftlichen Medizin aufrecht erhält, betrachten. In dieser Beziehung kommt es zu einer Verschiebung der Verantwortlichkeit auf den Arzt: Wer in sich selbst eine Störung entdeckt, die das Wohlbefinden beeinträchtigt, erwartet vom Arzt, daß er sie beseitigt, und der Arzt erwartet von sich selbst die Fähigkeit dazu. Die Krankheit (das Symptom, die Störung) wird jedes persönlichen Sinnes beraubt.
Viktor von Weizsäcker spricht von einer Es-Stellung gegenüber der Krankheit: sie ist ein Nicht-Ich, ein unangenehmes Ereignis, das den Organismus von außen angreift. Dem entgegengesetzt finden wir die Ich-Stellung, die sich realisiert, wenn der Kranke sich als „strukturierendes Subjekt“ annimmt, sowohl für seine eigene Krankheit als auch für seine eigene Heilung. 17
Theorie und Praxis der Medizin bejahen ausschließlich die Es-Stellung. Muß man die Verantwortlichkeit dieser Situation nur den Ärzten zuschreiben? Der Widerstand der Ärzte vor der Einführung eines Subjektes in die Medizin ― und daher vor der persönlichen Bedeutung der Krankheit ― ist nur ein Teil der Wahrheit. Das Versagen des Programmes der „Anthropologisierung“ der Krankheit muß auch den Kranken selbst zugeschrieben werden. Diese wollen sich nur von einem Symptom befreien und nicht auf den Grund der Krankheit gehen, wo die eigene Beteiligung am Kranksein angetroffen wird und wo sie zur Eigenverantwortlichkeit aufgerufen sind. Viktor von Weizsäcker, als ein scharfer Beobachter, bemerkt: „Die Kranken klammern sich an das ,Es‘, um dem ‘Ich’ zu entfliehen. Und sie verführen den Arzt dazu, damit er mit ihnen den Weg des geringsten Widerstandes geht. Die Verführung beruht also auf Gegenseitigkeit.“ Der Widerstand, die Krankheit psychologisch zu deuten, ist also das Endresultat einer Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient. „Dieser Widerstand ist so stark, daß es schwerfällt, zu glauben, er stamme aus oberflächlichen Bildungen. Man gewinnt den Eindruck, daß der Kranke die natürliche Ich-Fremdheit
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seiner Krankheit nicht nur erlebt, sondern braucht.“ 18 Die Ärzte verhalten sich als Ärzte, weil so viele Patienten auf ihre Verantwortlichkeit für die eigene Gesundheit verzichten wollen.
Die wahre Erneuerung in der Medizin kann nur gelingen, wenn man die Grundbeziehung zwischen Arzt und Patient angreift. Gerade von der Ethik bekommen wir den Hauptanstoß, eine wissenschaftliche Medizin als Wissenschaft des Subjektes zu begründen. Was würde sich ändern, wenn man es zuließe, die praktische Medizin von diesem Gesichtspunkt zu betrachten? Ich bin nicht dazu fähig, dieses neue Gesicht der Medizin vorauszusehen. Ich möchte aber einen Beitrag zu diesem Projekt leisten, indem ich mir die zukünftige Arzt-Patient-Beziehung vorstelle innerhalb einer Auffassung von Krankheit, die inspiriert ist vom anthropologischen Modell von Weizsäckers. Dafür berufe ich mich auf die interpersonelle Beziehung, die vom sog. „Gestaltgebet“ ausgeht, das von Fritz Perls, dem Gründer der „Gestalt therapy“ stammt.
Sein Gebet lautet wörtlich:
I do my thing, you do your thing ―
I am I, you are you ―
I am not in this world to live up to your expectations ―
You are not in this world to live up to mine ―
I am I, you are you ―
If we meet, it is beautiful ―
If not, it can’t be helped.
Die Utopie dieses Gebetes ist eine Welt, in der jeder bereit ist, seine eigene Verantwortlichkeit zu übernehmen: nur die, die ihm zukommt und nicht mehr als diese. Jeder macht „seine Sache“: die Sache des Kranken ist, sich seine Krankheit wieder zu eigen zu machen. Nur unter dieser Bedingung kann er die Hauptrolle in seiner Heilung übernehmen. Der Zustand der Ignoranz des Arztes gegenüber der biographischen Bedeutung der Krankheit ist kein Handicap. Vom Arzt wird keine Allwissenheit verlangt, die er nicht hat. Sein Nichtwissen auf biographischer Ebene läßt einen Raum, der vielleicht vom Kranken selbst mit seinem Wissenwollen/können gefüllt werden kann. Die „Sache“ des Arztes ist es nicht den Kranken zu heilen: nur der Kranke allein kann das. Der Kranke kann seine Heilung als einfache Beseitigung eines Symptomes verstehen oder tiefer, als eine biographische Krise, die es ihm erlaubt, er selbst zu werden. Der Arzt, der innerhalb der Grenzen der eigenen Verantwortlichkeit handelt, macht nicht seine Ziele zu denen des Kranken: er bleibt weit von jeder Form der Therapie auf jeden Fall entfernt. Wenn Arzt und Patient aufhören sich das Märchen vom Arzt als Gesundheitsbringendem zu
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erzählen, können sie aufhören jeweils entsprechend den Erwartungen des anderen zu leben. Auch wo das gegenseitige Gefallenwollen aufhört, entsteht ein Raum für Freiheit und Verantwortlichkeit. Der Patient kann seine „Sache“ zu Ende führen, indem er die Krankheit zu einer Lernerfahrung macht, die das Leben ändert. Und der Arzt führt seine Sache zu Ende, ohne Großartigkeit vorzugeben, ohne missionarischen oder philanthropischen Anspruch, einfach in der Größe technischer Heilkunst, die sich zwischen zwei Menschen abspielt.
Anmerkungen
1 Etwas Ähnliches könnte über V. v. Weizsäckers diskrete aber trotzdem nicht deshalb vernachlässigbare Anwesenheit in der französischen Literatur gesagt werden. Dafür ist bezeichnend, daß einem Gelehrten wie Michel Foucault die Wichtigkeit von V. v. Weizsäckers Werk „Der Gestaltkreis“ nicht entgangen ist und er sich deshalb der Mühe unterzog, das Werk ins Französische zu übersetzen. In der „Naissance de la clinique“, Paris 1963, beschreibt Foucault die medizinische Praxis wie einen Versuch, eine Wissenschaft auf reinem Perzeptionsfeld zu gründen; außerdem bemerkt er, daß „die Krankheit dieser drehbaren Struktur des Sichtbaren, die sie unsichtbar macht und der des Unsichtbaren, die sie sichtbar macht, entwichen ist; damit löst sie sich in die sichtbare Vielfältigkeit der Symptome auf, die den Sinn der Krankheit selbst vollständig ausdrücken“. Eindeutig bezieht sich Foucault auf das Drehtürprinzip von V. v. Weizsäcker, auch wenn es nicht wörtlich genannt wird.
2 Der Begriff des Outsiders, um V. v. Weizsäckers Einfluß auf die Natur- und die Geisteswissenschaften zu beschreiben, wurde von M. v. Rad in „Anthropologie als Thema von psychosomatischer Medizin und Theologie“, Stuttgart 1974, S. 7, geprägt.
3 Wir haben uns damit während der Vorlesungen über medizinische Ethik am Fachbereich Medizin der Katholischen Universität in Rom mehrmals beschäftigt. Zwei Aufsätze, die in der Zeitschrift des Fachbereiches veröffentlicht wurden, haben unsere Gedanken diesbezüglich zusammengefaßt. S. Spinsanti, „Guarire ,tutto‘ l’uomo: la Medicina Antropologica di Viktor von Weizsäcker“, in Medicina e Morale 1980/2: 186-199; Idem, „L’antropologia medica di Viktor von Weizsäcker: conseguenze etiche“, in Medicina e Morale, 1985/3: 531-543.
4 Für ausreichende Information siehe E. Pellegrino ― Th. McElhinny, Teaching ethics, the humanities and human values in medical schools: a ten-year overview, Washington 1984.
5 Vgl. R. M. Veatch, „Medical ethics education“, Encyclopedia of Bioethics, Bd. 2, S. 870-875, New York 1978.
6 Er spricht ausführlich darüber im Kap. 43 der Pathosophie, Göttingen 1967, S. 341- 347: „Der Arzt und der Kranke. Die Vertrauensfrage.“
7 Der wissenschaftliche Charakter der Medizin als Selbstverteidigungsstrategie kann, gemäß von Weizsäcker, einen selbstzerstörerischen Ausgang nehmen: „Wenn das so einige Zeit weitergeht, kann es eines Tages dahin kommen, daß ein ganzer ,Stand', ein Stand der Ärzte oder der Wissenschaftler, ,Gegenstand‘ einer schweren Aggression wird, und ich würde mich nicht wundern, wenn, so wie etwa die Französische Revolution die Aristokraten und die Priester umgebracht hat, nun eines Tages die Ärzte und die Priester umgebracht würden, und zwar nicht obwohl, sondern weil sie sich auf die unpersönliche Wissenschaft versteiften“: Pathosophie, S. 344.
8 Der standesgemäße Charakter des hippokratischen Ethos, von dem medizinischen Beruf vertreten, wurde von mehreren Seiten angeklagt. Man siehe unter anderem Paul Lüth, Die Leiden des Hippokrates, Darmstadt 1975. Gemäß Guy Caro, La médecine en question, Paris 1974, vermehren die Ärzte den eigenen Vorteil, indem sie glauben lassen, daß die medizinische Ethik, auf die sie sich berufen, sich selbst und die Kranken verteidigt: wie die Eigentümer, von denen Emmanuel Mounier spricht, die sich zu „Lehrern der Tugend machen, um den eigenen Vorteil zu schützen“.
9 Viktor von Weizsäcker, Pathosophie, S. 346. Dahin gehende Überlegungen hat von Weizsäcker in einem Aufsatz (Euthanasie und Menschenversuche, in Psyche 1: 68, 1948) gemacht, über das Verhalten der Ärzte, die in KZ-Lagern Menschenexperimente durchführten und den Weg der Euthanasie verfolgten. Sie traten das humanistische Ideal mit Füßen. Trotzdem, bemerkt von Weizsäcker, sei es dieselbe naturwissenschaftliche Orientierung, die dazu erzieht, den Menschen nur als Objekt zu sehen. Diese Tatsache entschuldigt die Angeklagten moralisch nicht, aber bringt uns zu einer anderen Sichtweise. Daraus resultiert schließlich eine Anklage gegen die Medizin, die die Biologie als Naturwissenschaft behandelt.
10 Gerade unter dem Nationalsozialismus wurde der hippokratische Eid hochgeschätzt und als Instrument der ideologischen Manipulierung benutzt. Im Jahre 1942 wurde neu gedruckt. Im Vorwort behauptet Himmler: „Diese Schrift enthält arisches Gedankengut, das über zwei Jahrtausende hinweg zu uns eine lebendige Sprache redet“ (B. J. Gottlieb, Hippokrates, Gedanken ärztlicher Ethik aus dem Corpus Hippokraticum, Prag 1942).
11 V. v. Weizsäcker, Meines Lebens hauptsächliches Bemühen, in H. Kern, Wegweiser in der Zeitwende, München Basel 1955, S. 245.
12 V. v. Weizsäcker, Natur und Geist, Göttingen 1954, S. 98.
13 Ebenda, S. 101.
14 Ludolf von Krehl, Krankheitsform und Persönlichkeit, Leipzig 1929, S. 17.
15 V. v. Weizsäcker, Wege psychophysischer Forschung. In Arzt und Kranker, Bd. I, S. 198.
16 V. v. Weizsäcker, Pathosophie, S. 346.
17 Vgl. V. v. Weizsäcker, Der kranke Mensch, Stuttgart 1951, S. 352. Die biographischen Bedeutungen der Krankheit tauchen nur dann auf, wenn man ihr gegenüber die Ich-Stellung annimmt: vgl. D. Beck, Krankheit als Selbstheilung, Frankfurt/M., 1981. Beck bezieht sich ausdrücklich auf die anthropologische klinische Auffassung Viktor von Weizsäckers.
18 Vgl. V. v. Weizsäcker, Der kranke Mensch, Stuttgart 1951, S. 352. Die biographischen Bedeutungen der Krankheit tauchen nur dann auf, wenn man ihr gegenüber die Ich-Stellung annimmt: vgl. D. Beck, Krankheit als Selbstheilung, Frankfurt/M., 1981. Beck bezieht sich ausdrücklich auf die anthropologische klinische Auffassung Viktor von Weizsäckers.